Hirnfrost: Warum er entsteht und was du tun kannst

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Dein Eis ist immer viel zu schnell weg? Dann kennst du ihn wahrscheinlich: den Hirnfrost. Aber was passiert bei einem Hirnfrost überhaupt? Und vielleicht noch wichtiger: Was kann man gegen die Kältekopfschmerzen tun?

Wie entsteht Hirnfrost?

Zunächst eine kurze Entwarnung: Beim Hirnfrost (auch bekannt als brain freeze) friert natürlich nicht wirklich das Gehirn ein. Und gefährlich ist der Hirnfrost auch nicht. Was genau bei einem Hirnfrost passiert, ist bislang nicht geklärt.

Es gibt aber verschiedene Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Hirnfrost mit Veränderungen der Blutgefäße im Mund zusammenhängt.

Wenn du etwas Kaltes in den Mund nimmst, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dadurch sinkt die Durchblutung. Das ist wichtig, damit möglichst wenig Körperwärme verloren geht. Danach wärmt sich der Mund wieder auf und die Blutgefäße werden weiter.

Dieses Zusammenziehen und Aufweiten der Blutgefäße passiert bei einem Hirnfrost sehr schnell hintereinander. Die vorherrschende Theorie ist, dass dadurch Schmerzrezeptoren an den Blutgefäßen aktiviert werden. So entstehen dann die klassischen Kältekopfschmerzen.

Es gibt aber noch eine andere Theorie: Nachdem Testpersonen in einer Harvard-Studie kaltes Wasser getrunken hatten, wurden nicht nur die Kopfschmerzen stärker, auch die Hirndurchblutung nahm zu. Als die Durchblutung dann wieder abnahm, wurden auch die Schmerzen geringer. Die Schmerzen könnten also auch mit dem plötzlich zunehmenden Druck auf die Hirnarterien zusammenhängen.

Nett schauender Cartoon-Dinosaurier-Doktor

Warum sind die Schmerzen dann im Kopf und nicht im Mund? Das Schmerzsignal beim Hirnfrost wird über den sogenannten Trigeminus-Nerv an das Hirn geleitet. Dieser Nerv ist auch für Schmerzempfindungen im Gesicht verantwortlich. Deswegen entstehen beim Hirnfrost meistens Schmerzen hinter der Stirn, obwohl der Ursprung im Mund ist.

3 Sofort-Tipps gegen Hirnfrost

In der Regel verschwindet Hirnfrost innerhalb von 30 Sekunden bis wenigen Minuten von allein. Heißt: Wenn du diese Tipps gefunden hast, sind deine Kopfschmerzen wahrscheinlich wieder vorbei.

Du konntest schneller googeln, als der Hirnfrost vorbei war? Oder du willst wissen, was du in Zukunft machen kannst? Dann haben wir 3 Tipps gegen Hirnfrost für dich.

  1. Trink ein warmes Getränk: Wenn du die Eiskugel mit einem warmen Tee herunterspülst, steigert das den Blutfluss im Mund und die Schmerzen können schneller nachlassen.
  2. Drücke gegen den Gaumen: Presse dafür deine Zunge oder deine Daumen ans Dach der Mundhöhle. Dadurch wärmst du den Gaumen auf und die Schmerzen lassen schneller nach.
  3. Atme schnell ein und aus: Drück deine Hand dafür auf den Mund, verschließe die Nase und atme schnell ein und aus. So kann die warme Luft den Gaumen aufwärmen und die Beschwerden lindern.

4 Tipps, um Hirnfrost zu verhindern

Im Idealfall sollte es gar nicht erst zum Hirnfrost kommen. Wie du das schaffst, zeigen wir dir mit unseren 4 Tipps, um Hirnfrost zu vermeiden.

  1. Lass dir Zeit bei sehr kalten Dingen: Iss dein Eis also langsam in mehreren kleinen Happen. Dadurch verhinderst du nicht nur den Hirnfrost, sondern hast auch länger etwas von deinem Eis.
  2. Nimm eiskalte Dinge aus dem Mund: Der Eiswürfel aus dem Drink ist aus Verstehen in deinem Mund gelandet? Dann lass ihn elegant in einer Serviette verschwinden.
  3. Verzichte auf Eiswürfel in deinem Drink: Hol dir lieber ein kaltes Getränk aus dem Kühlschrank.
  4. Vermeide Gaumenkontakt: Wenn du einen Eisbecher isst, kannst du den Löffel im Mund umdrehen, damit das Eis nicht den Gaumen berührt.

Fazit: Gehirnfrost ist unangenehm, aber nicht gefährlich

Das beste Mittel gegen Hirnfrost ist die Vorbeugung. Und wenn du dein Eis doch mal zu schnell genossen hast, sind die Beschwerden schnell wieder verschwunden. Unser Tipp also bei Hirnfrost: Eis kurz wegstellen, kurz warten, dann Eis langsam (!) weiteressen und den restlichen Sommertag genießen!

Nachweise

[1] Blatt MM, Falvo M, Jasien J, Deegan B, Laighin G, Serrador J. Cerebral Vascular Blood Flow Changes During ‘Brain Freeze’. FASEB J. 2012 Apr 01;26(S1):685.4-685.4. doi: 10.1096/fasebj.26.1_supplement.685.4.